Josef W.Janker, geboren am 7.8.1922 in Wolfegg als Sohn eines Schuhmachers und Mesners. Erlernte wie seine Vorfahren das Zimmermannshandwerk (1937–1940); Gesellenprüfung, anschließend Einzug zum Militär. Fronteinsatz in der Sowjetunion und in Polen. Gefangenschaft in Frankreich (Attichy). 1946 Meisterschule für das Bauhandwerk in München. Eine kriegsbedingte Tuberkulose machte mehrjährige Sanatoriumsaufenthalte erforderlich, die schreibauslösend wirkten. 1953–1957 Fernstudium der Bautechnik; Mitbegründer der „Jungen Schauspielgruppe Ravensburg“. Verschiedene Berufe, u.a. Textilvertreter, Meinungsbefrager, Platzanweiser im Kino. Zahlreiche Reisen, u.a. nach Finnland, Großbritannien, Ostafrika, Bulgarien, Südafrika. Veröffentlichungen seit 1957. Lebte in Ravensburg und Kappel. Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland; Mitglied verschiedener Jurys; Vertreter Baden-Württembergs beim Bonner Villa Massimo-Ausschuss. Ehrenmitglied des Internationalen Bodenseeclubs. Janker starb am 17.4.2010 in Ravensburg.
* 7. August 1922
† 17. April 2010
von Manfred Bosch
Essay
Josef W.Jankers Autorschaft ist auf ungebrochene Weise mit seiner Biografie verknüpft. Die Selbstaussage Jankers, er besitze keine Erfahrungen, die nicht durch den Krieg geprägt seien, ist für diesen Autor gültig bis in die letzten Konsequenzen. Das Erlebnis des Krieges hat Janker auf eine Weise geformt, die Kritiker davon sprechen ließ, seine Beschäftigung mit dem Thema habe etwas Monomanisches. Einer so ungerecht(fertigt)en Anschuldigung wäre die Bedeutung des Themas entgegenzuhalten, die mangelhafte öffentliche Bewältigung des Nationalsozialismus, schließlich auch unsere ...